Praktikum Evelyne

  • Der Betrieb meiner Gotte und ihrem Mann wird nach gesamtbetrieblichen Anforderungen der IP-SUISSE besonders umwelt- und tiergerecht geführt (IP-SUISSE Zertifikat). Katharina und Daniel Affolter bewirtschafften den Bauernhof mit Mütterkühen, Ackerbau und 3 Milchkühen, nur zu zweit. Es gibt keine Angestellte oder Lehrlinge, das heisst, es ist kein Bildungsbetrieb. Der Beruf, welcher von Katharina und Daniel ausgeführt wird, ist die Landwirtschaft. Meine Gotte arbeitet parallel im Haushalt. Die Arbeiten, welche sie auf dem Bauernhof (und im Haushalt) ausführen, ist eine Lebensweise und nicht nur ein Beruf.
Der Kuhstall von aussen
Der Kuhstall von innen
Der Melkstand
Hier sieht man, dass die Kühe genug Platz haben und gut gehalten werden
  • Die Berufe, welche ich ausübe, sind Land-und Hauswirtschaft. Meine Arbeitsplätze sind die Küche, der Kuhstall, der Gemüsegarten, der Melkstand oder der Vorplatz des Hauses. Die Maschinen, welche sie in diesem Betrieb besitzen, sind folgende: Traktor, Frontlader, fahrbahrer Mistschieber, diverse Anhänger, Heuernte- und Melkmaschinen, unter anderen. Apparate, welche genutzt werden, sind: die Zentrifuge, Küchengeräte, Mäusefallen, etc. Die Arbeitszeiten einer Bäuerin betragen ca. 12 Stunden pro Tag (Hausarbeit mitgerechnet). Die Anforderungen um als Bäuerin in der Land- und Hauswirtschaft zu arbeiten, sind verschiedene. Sowohl Ausdauer. als auch Geduld sind wichtig. Ausserdem braucht es eine grosse Flexibilität (Wetter, Arbeiten, etc.).
  • Die Ausbildung zum Landw. und bäuerl.-hausw. Betriebsangestellter dauert 3 Jahre. Der Lohn im 1. Lehrjahr beträgt 1100,00-1225,00 CHF/M., im 2. Lehrjahr 1225,00-1400,00 CHF/M. und im 3. Lerhrjahr 1450,00-1650,00 CHF/M. Dies kann von Ortschaft oder Kanton variieren. Als Angestellter verdient man nach der Ausbildung 3630,00-5070,00 CHF/M. Weiterbildung zur Selbsständigkeit ist möglich, steigert den Lohn aber nicht umbedingt, er kann sogar sinken, wenn man dann einen eigenen Betrieb hat und die Einnahmen niedrig sind.
  • Die Sonnen- und Schattenseiten von dieser Lebensweise sind andere als bei einem „normalen“ Beruf. Positives: man hat kein Arbeitsweg, daher auch schnelle Zugänglichkeit zum Betrieb, falls etwas passiert oder gemacht werden muss. Man hat die freie Wahl von wie viel, was und wann man auf dem Betrieb haben will. Negatives: Privat- und Berufsleben ist schwierig zu trennen, es braucht hohe Präsenz, viel Zeit und Belastung. Ausserdem ist die Kontrolle und die Erwartungen vom Kanton sehr hoch.
  • Arbeiten und Tätigkeiten erledige ich draussen oder drinnen. Um ca. 8 Uhr fange ich an zu arbeiten. Nach der ersten Mahlzeit werden die Sachen verräumt, abgewaschen oder in die Spüelmaschine gestellt, evt. wird noch etwas für das Mittagessen vorbereitet (z.B. Fleisch). Meine erste Arbeit am Tag ausserhalb der Küche ist ein Teil der frisch gemolkene Milch zu zentrifugieren und dann den Rahm mitsamt einem Krug frischen Milch in das Haus zu bringen. Die Zentrifuge wird auseinander genommen und abgewaschen. Nun wechsle ich den Arbeitsplatz vom Melkstand zum Kuhstall, um den Betonplatz zu misten. Mithilfe von einem Schaber und dem fahrbahrem Mistschieber wird der Platz von vier Kuhgruppen gesäubert. Die Kühe sind währenddessen eingesperrt und bekommen Mais und Heu gefüttert. Den Schafen hinter dem Kuhstall bringe ich noch zwei Schubkarren voll Heu. Nun werden die Kühe im Kuhstall freigelassen, damit sie trinken, sich frei bewegen oder sich ausruhen können. Um ca. 10 Uhr gehe ich in die Küche und pasteurisiere den Rahm. Mit dem abgekaltenem Rahm vom vorherigen Tag kann man jetzt Butter machen. Nach dem Prozess, der teilweise auch draussen beim Brunnen ausgeführt wurde, wird der fertige Butter in Alufolie eingepackt, angeschrieben und in das Gefrierfach gelegt. Das Mittagessen wird jetzt gekocht und gemeinsam gegessen. Dann helfe ich beim Abräumen, Abwaschen und Geschirr versorgen. Jetzt geht es an den Laptop um an meinem Text für das Praktikum weiterzuschreiben. Um ca. 15 Uhr fange ich wieder an, auf dem Hof zu arbeiten (1.5h Mittag). Es wiederholt sich das Gleiche wie am Morgen, nur dass die Milch nicht mehr zentrifugiert wird. Meistens dauert die Stallarbeit bis 19 Uhr. Nun ist meine Arbeit für diesen Tag fertig und am nächsten Tag läuft es wieder ähnlich. Ausser dass ich am Nachmittag vielleicht statt im Stall, im Garten, auf dem Platz oder in der Küche arbeiten werde.
Betonplatz am misten
Das ist die Zentrifuge
Der Rahm wird eingekocht (pasterisiert), damit er länger haltbar ist
Um den Butter zu machen, braucht man kaltes Wasser vom Brunnen
  • Mein persöndliches Fazit zu diesen 2 Wochen: Mir hat es Spass gemacht zwei Wochen im Betrieb meiner Gotte arbeiten zu können. Die Stimmung zwischen Affolters und mir war immer gut, denn es gab viel zu lachen. Ich fand es spannend 10 Tage im Schlössli, abgeschieden von der Welt und dem Alltag, zu arbeiten und wohnen. Ich war schon ein paar Mal bei ihnen in den Ferien, musste aber nicht wirklich arbeiten, sondern half nur ein bisschen auf dem Betrieb. Daher war mir das Meiste bekannt und man musste mir nicht mehr viel erklären. Anders als mein Schulalltag war, dass ich am Abend viel erschöpfter war, sowohl seelisch als auch körperlich. Das lag natürlich daran, dass ich meine Kraft einsetzte, der ganze Tag stand oder lief und viel mehr Arbeit leistete. Es war für mich ein super Einblick in das Berufsleben, obwohl es nicht mit meinem zukünftigen Beruf zusammmen hängen wird. Trotz den Unterschieden zwischen diesen 2 Berufen, lernte ich viel über das Kochen und den Haushalt.
  • Tipps von Frau und Herr Affolter: Ich lernte in diesen 2 Wochen sehr vieles, wie zum Beispiel wie man eine Kuh melkt, Butter von Anfang bis zum Schluss produziert, verschiedene Fleischarten zubereitet, wie man Lebensmitel wiederverwertet, Yoghurt selber macht, etc.
  • Meine Schlussfolgerung nach diesen 2 Wochen ist, dass eine total andere Welt auf mich zukommt, sowohl im Sommer, wenn ich mit der Berufslehre anfange, als auch später einmal, wenn ich meinen eigenen Haushalt habe. Die 15 Wochen Schule die noch vor mir liegen, werde ich geniessen, was aber nicht heisst, dass ich mich nicht mehr bemühen werde. Denn obwohl ich meine Lehrstelle schon habe, will ich die Schule mit einem guten Zeugnis abschliessen.
  • Dies war mein Blogbeitrag/Bericht zu meinem 10 tägigen Praktikum im Bauernbetrieb von Katharina und Daniel Affolter.

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